Die Bedeutung von User Generated Content für klassische Medien

Denkt man an „User Generated Content“, kommen einem dabei meist moderne soziale Medien, Tweets, Postings und andere digitale Publishingformen in den Sinn. Doch auch für klassische Medien wie Lokal- und Tageszeitungen sind benutzergenerierte Inhalte von erheblicher Bedeutung. Manche Medien setzen bereits seit Jahren auf entsprechenden Content, doch das Prinzip der benutzergenerierten Inhalte bietet viel bislang noch ungenutztes Potential.  

Aber was ist User Generated Content überhaupt? UGC oder zu deutsch: Benutzergenerierte Inhalte, sind Inhalte, die von Leser:innen erstellt werden und verschiedene Formate wie zum Beispiel Kommentare, Blogbeiträge, Gewinnspiele und Beiträge in sozialen Medien annehmen können. 

Diese Form der Content-Erstellung nutzen Zeitungen schon seit dem 18. Jahrhundert in Form von Leserbriefen für sich. Diese galten anfangs als Mittel für den politischen Diskurs, füllen Seiten ohne hohe Kosten und geben wichtige Informationen über die Zielgruppe preis. Heute nehmen benutzergenerierte Inhalte weitaus vielfältigere Formen an. Zahlreiche große Firmen machen sich diese Art der Content-Erstellung zunutze, um höhere Aufmerksamkeit und eine größere Bindung zu ihren Kunden zu generieren. Der Online-Modehändler ASOS etwa startete 2014 eine beispielhafte Kampagne mit dem Hashtag #AsSeenOnMe, innerhalb derer Bilder von Kundinnen und Kunden mit der Kleidung von ASOS in Alltagssituationen auf Social Media, vor allem Instagram, geteilt wurden. Dadurch vergrößerte sich die Reichweite der Produkte enorm und die „Mode und Model-Welt“ wurde auf eine persönliche Ebene heruntergebrochen.  

Auch Universitäten machen sich UGC zunutze. So verschickte die University of Loughborough 2016 erstmals personalisierte, goldene Tickets an Studienanfänger*innen. Diese fotografierten sich mit ihren Tickets. Die entsprechenden Online-Posts sorgten dabei für enorme Aufmerksamkeit und Beliebtheit. 

Für Zeitungen sind benutzergenerierte Inhalte ebenfalls von großer Bedeutung: Die Süddeutsche Zeitung etwa hat mit „Die Recherche“, eine Aktion gestartet, bei der Leser monatlich Themen vorschlagen können, zu denen dann Artikel entstehen. Dadurch entsteht ein „Mitmach-Charakter“ mit aktiven Inhalten, was sich vorteilhaft auf die Leserbindung auswirkt. Die Möglichkeit der Nutzer, selbst Inhalte der Website oder Zeitung erstellen und mitgestalten zu können, festigt die Bindung und das Gefühl der Zugehörigkeit, was wiederrum zu treuen Kunden führt. Darüber hinaus kann UGC auch helfen, durch Werbung und Affiliate-Marketing-Programme Gewinne zu erzielen. Auch in Produktentwicklungsprozesse können nutzergenerierte Ideen einbezogen werden, indem Leser zum Beispiel aufgefordert werden, Anregungen für neue Formate, Produkte oder Kampagnen einzureichen – wie etwa bei der SZ-Initiative „Die Aktion“. 

Dadurch erfährt die Redaktion automatisch, inwieweit Themen und Formate von aktueller Relevanz und Bedeutung sind – und das ohne großen Recherche-Aufwand. So können Redakteur:innen mehr Zeit für andere Aufgaben wie die weitere Content-Erstellung aufwenden.  

Wenn also durch UGC-Beiträge zum Beispiel deutlich wird, dass das Thema Umwelt und das Interview-Format derzeit am interessantesten für die Leserschaft sind, lassen sich von der Redaktion direkt speziell zugeschnittene Inhalte erstellen. 

Aber auch interaktive Gewinnspiele und Wettbewerbe wie „Einsendungen zum schönsten Garten 2022“ können Interesse und Aufmerksamkeit generieren. 

Letztendlich eignen sich benutzergenerierte Inhalte also sehr gut, die Besucherzahl auf einer Website zu erhöhen, die Leser:innen einer Zeitung enger zu binden und das Engagement in diesen Formaten zu steigern. So erhalten Publisher eine hervorragende Möglichkeit, enger mit ihren Zielgruppen in Kontakt zu treten. 

Wie sich der regionale Medienkonzern Schwäbisch Media zum Beispiel mit dem Digitalportal Storybox User Generated Content zu Nutze macht, erfahren Sie hier

Ansprechpartner Presse & Media