Wie sich Medienunternehmen vor den Auswirkungen von Cyberattacken schützen können

Interview mit Andreas Gawert, Key Account Manager und u. a. mitverantwortlich für den indischen Markt bei ppi Media, und Dr. Malte Treplin, Senior Vice President Projects. 

In den letzten zwei Jahren gab es verschiedene Hackerangriffe auf deutsche Medienunternehmen. Seid Ihr bei Euren Kunden mit dem Thema in Berührung gekommen? 

Malte Treplin: Absolut. Verschiedene unserer Kunden hatten in den letzten Monaten und Jahren mit Hackerangriffen zu kämpfen – in unterschiedlicher Stärke und Ausprägung. Über größere Attacken wurden ja auch in den Medien umfangreich berichtet. Oft reichte in der Vergangenheit ja schon ein kleiner Fehler, um Angreifern Tür und Tor zu öffnen.

Habt Ihr auch international Erfahrungen diesbezüglich gemacht? 

Andreas Gawert: Ja, auch außerhalb Deutschlands hatten wir mit Unternehmen zu tun, die Angriffen ausgesetzt waren.  

Seht Ihr Medienunternehmen aktuell im Fokus von Hackern und Cyberkriminellen? 

Malte Treplin: Wenn man verschiedene Branchen vergleicht, sieht das nicht unbedingt so aus. Allerdings müssen Medienunternehmen, Verlage und natürlich auch Zulieferer wie wir sehr auf Ihre IT-Sicherheit achten, damit man nicht zur leichten Beute wird. Möglicherweise geraten Medienhäuser aber vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situatiuon auch in Europa zukünftig noch stärker in den Fokus von Hackern. 

Was können Medienunternehmen aus Eurer Sicht tun, um sich zu schützen? 

Andreas Gawert: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr sinnvoll ist, schlanke Notfallproduktionssysteme zu haben, die unabhängig von einer bestehenden Verlagsinfrastruktur funktionieren. In der Vergangenheit haben wir bereits einigen unserer Kunden geholfen, diese einzurichten. Auch über solche dezidierten Notfallsysteme hinaus waren unserer speziellen redaktionellen Workflows in der Vergangenheit nicht betroffen wenn ein Verlag attackiert wurde, da wir unsere Systeme auch als cloudbasierte Lösungen anbieten. 

Welche Rollen spielen Zulieferer und Softwarehersteller, wenn es um die IT-Sicherheit von Medienunternehmen geht? 

Malte Treplin: Eine sehr große! Wir stehen unseren Kunden besonders in Notfällen natürlich sofort zur Verfügung, um zu unterstützen. Wir haben in der Vergangenheit – wie bereits erwähnt – auch schon einigen Kunden dabei geholfen, die Produktion nach einem Hackerangriff aufrecht zu halten. Das gelingt auch unter Notfallbedingungen vielfach mit einfacheren Mitteln, als die Medienhäuser sich das vorher vorstellen konnten. 

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